Premium-Stadtwanderwege
Kriterien zur Bewertung von Premium-Stadtwanderwegen
Die Bewertung eines Stadtwanderweges erfolgt nach einem umfangreichen Kriterienkatalog in Modifikation der Kriterien für die Bewertung eines Premium-Wanderweges. Die Bewertungsmöglichkeiten der Ausprägung einzelner Kriterien sind den spezifischen Erlebnisbereichen des städtischen Raumes angepasst.
Kernkriterien stellen jene Bewertungsaspekte dar, die als Entscheidungsschwelle für die Zertifizierung eines Stadtwanderweges als Premium-Stadtwanderweg mindestens erreicht werden müssen.
Kernkriterien für Premium-Stadtwanderwege
- Rund- oder Streckenwanderwege
- in einer Länge von mindestens 6 Kilometern
- Wegedramaturgie in einem ausgewogenen Verhältnis zwischen städtischen und Naturerlebnissen
- mindestens 1/3 der Gesamtstrecke führen durch zusammenhängende, städtebaulich und touristisch interessante Gebiete
- mindestens 1/3 der Gesamtstrecke führen durch städtische oder stadtnahe Grünbereiche
- mindestens 50% der Wegstrecke sind auf naturnahen Wegen oder Wegen mit Feinabdeckung zu begehen
- Hartbeläge (Natursteinpflaster und Verbunddecken) als Wegbelag sind nur bis zu einem maximalen Weganteil von 50 % und bis maximal 6 Kilometer des Gesamtweges möglich. Der Grenzwert für Asphalt/Beton liegt bei 40 %.
- nutzerfreundliche Markierungen sind im gesamten Wegverlauf, auch innerstädtisch, erforderlich
- beginnen und enden in einer maximalen Entfernung von 500 Metern zu einer aktiv bedienten ÖPNV-Haltestelle an markanten städtischen Ausgangspunkten
Kriterien
Positiven Einfluss auf die Erlebnisqualität eines Stadtwanderweges haben:
- naturnaher (erdiger, weicher) Belag der Wegstrecke
- schmale Wegbreite, gegebenenfalls mit Pfadcharakter
- Erlebnisaspekte, die sich aus einem abwechslungsreichen Wald- und Flurbild, aus dem nahen Landschaftsrelief, von Aussichten, der Wirkung von Gewässern und geologischen Erscheinungen sowie aus Fauna und Flora ergeben
- ein geschlossenes, touristisch interessantes, städtebauliches Ortsbild
- einzelne historische Bauwerke, Monumente
- touristische Angebote der Wegweisung, Markierung, Orientierung und Information
- Formen der Möblierung (Bänke, Stufen etc.) sowie die gastronomischen Versorgung
Negativen Einfluss auf die Erlebnisqualität eines Stadtwanderweges haben:
- Wegabschnitte mit Asphalt/Beton
- überbreite, lange-geradlinige Wegführung ohne städtebaulich-interessanten Hintergrund
- Begleitung von Verkehrswegen, konkurrierende Nutzung mit anderen Verkehrsteilnehmern und Einschränkungen der Verkehrssicherheit
- Beeinträchtigungen des Erlebens von Wald-, Flur- und Stadtbild durch Zerstörung, Beschädigung, optische Unordnung, Industrialisierung
Differenzierung ausgewählter spezifischer Bewertungen bei Stadtwanderwegen
Kriterium | Bewertung positiv (+)/negativ (-)/neutral (0) |
---|---|
Belag |
+ attraktive Pflasterung im Ortsbild mit regionaltypischem Gestein - Standard-Pflasterung, Asphalt |
Wegsaum |
+ attraktive Zierzäune in Parks, an Villen - unattraktiver Zaun / Mauer |
Konkurrierende Nutzung des Weges |
- auch anderen Verkehrsteilnehmern gewidmete Wege (insbesondere Quartierstraßen, Sackgassen) |
Verkehrswegbegleitung |
- neben städtischen Hauptverkehrsstraßen |
Flur |
+ Park, parkartige Villengrundstücke und Friedhöfe |
Ränder |
+ unmittelbarer Uferweg, i.S. Treidelpfad, Waldränder - zugeparkte Ansichten historischer Straßenzüge |
Ausblicke |
+ eindrucksvolle Stadtansichten unter 2 km Entfernung („Fotostandorte“) |
Gewässer |
+ naturnah, kulturhistorisch interessant - unattraktiv verbaut, verschmutzt |
Bebauung |
0 städtebaulich wenig attraktive Wohn- und Bürobebauung ohne Verfall - Industrie- und Gewerbeanlagen, Garagengemeinschaften |
Dauerimmissionen |
0 schwaches, typisch städtisches Grundgeräusch - Haupt- und Schnellstraßenlärm |