Premium-Wanderwege

Kriterien Deutsches Wandersiegel

Wie wird ein Wandererlebnis messbar?

Mit 34 Kriterien für ein optimales Wandererlebnis

Wir haben auf Anregung führender Touristiker einen Kriterienkatalog entwickelt, der es erlaubt, die Stärken und Schwächen eines Wanderweges möglichst objektiv und genau zu erfassen. Seit 1999 immer wieder auf der Basis der Ergebnisse regelmäßiger Wanderer-Befragungen (Profilstudien Wandern, jetzt Wandermonitor) verbessert, bietet dieser Katalog unter der Bezeichnung "Deutsches Wandersiegel" die Möglichkeit, die Qualität von Wanderwegen umfassend zu bewerten.

Auf jedem Wegkilometer werden anhand von 34 Kriterien etwa 200 Merkmale zum Wegformat, zur Landschaft, zu kulturellen Sehenswürdigkeiten, zivilisatorischen Barrieren, zum Wanderleitsystem und zu den Makrostrukturen des Umfeldes erhoben.

Es wird also neben rein technischen Gegebenheiten ein sehr breites Spektrum an Einflüssen, die das Wandererlebnis ausmachen, in Zahlen gefasst.

Damit können die vielfältigen Elemente des Wanderlebnisses so zueinander in Beziehung gesetzt werden, dass sich daraus auch für die unterschiedlichsten Vorlieben eine Erlebnisgarantie ableiten lässt. Die mit dem „Wandersiegel - Premiumweg“ verbundene Weginventur ist sehr aufwendig und kann nur von geschulten Fachleuten durchgeführt werden. Sie wird nur für Wege von besonders hoher Qualität angeboten, die als touristische Wanderwege für die jeweilige Destination werben und mit entsprechend hohem Aufwand vermarktet werden sollen.

Kernkriterien (vereinfacht)

Verbunddecke max. 1.200m am Stück (bei Berührung attraktiver Ziele pro Ziel zzgl. 300 m bis max. 2.000m), max. 15% der Gesamtstrecke
Verkehrssicherheit (z.B. Streckenführung auf Durchgangsstraßen) max. 150m am Stück, max. 3% der Gesamtstrecke
Neben Durchgangstraßen max. 1.200m am Stück (bei Berührung attraktiver Ziele pro Ziel zzgl. 300 m bis max. 2.000m), max. 10% der Gesamtstrecke
Weg mühsam begehbar max. 500m am Stück, max. 5% der Gesamtstrecke
Nutzerfreundliche Markierung Sichtmarkierung obligatorisch, bei Richtungswechsel mit Bestätigungszeichen im Weg auf Sicht.
Sicheres Auffinden des Weges auf der gesamten Wegstrecke
Formationswechsel mind. 2 deutliche Umgebungswechsel auf 6 km
intensiv genutztes Umfeld max. 1.000m am Stück (bei Berührung attraktiver Ziele pro Ziel zzgl. 300 m bis max. 1.500m), max. 8% der Gesamtstrecke

Deutsches Wandersiegel – Qualitätskriterien für Premiumwege (Version 6.0)

Wegeformat
Belag erdig, grasig
geschottert, asphaltiert
positiv
negativ
Breite pfadig
breit, gerade
positiv
negativ
Wegsaum grün, angelegt
Zaun, Mauer
positiv
negativ
Hindernisse schwer begehbar negativ
Wegenutzung Auto-, Radverkehr negativ
Durchgangsstraßen Straßenbegleitung negativ
Verkehrssicherheit Straßenpassagen negativ
Natur/Landschaft
Waldformation offen, schön, Biotop
monoton, zerstört
positiv
negativ
Flurformation Wiesental, Gehölz,
Intensivanbau
positiv
negativ
Nahrelief Hohlweg, Schlucht positiv
Ränder Waldrand, Ufer positiv
Aussicht Öffnung, Weite
Siedlung, Verkehr
positiv
negativ
Gewässer naturnah, schön
verbaut, gekippt
positiv
negativ
Geologie Felsen, Höhlen positiv
Idyll Platz, Gruppe positiv
Flora Baumveteranen positiv
Kultur/Zivilisation
Bebauung trist, unschön negativ
Ortsbild gefällig, Altstadt positiv
Hoch-/Tiefbauten Hochmasten, Deponie negativ
Dauerimmissionen Stille
Lärm, Gestank
positiv
negativ
Histor. Bauwerke Schlösser, Burgen positiv
Monumente Denkmal, Kunstwerk positiv
Kleinmonumente Bildstöcke, Kreuze positiv
Gasthäuser Gasthof, Hütte positiv
Wanderleitsystem
Wegweiser mit Entfernung u.a.
verwirrend, falsch
positiv
negativ
Markierung auf Sicht, Beruhigung
verwirrend, falsch
positiv
negativ
Notorientierung Standortangaben positiv
Tafeln Orientierung, Info
fehlerhaft
positiv
negativ
Möblierung Bänke, Rastplätze positiv
Übergreifend
Landschaftsbild extensiv, unberührt
ausgeräumt, besiedelt
positiv
negativ
Abwechslung Formationswechsel positiv
Pflegemängel Landschaft, Schilder negativ
Wegeführung schlechte Alternativen negativ
Vernetzungspunkte Haltestellen, Knoten positiv